Genitals, gently

Diesen Tag widmen wir den wahren Held:innen der Sexualität: den Genitalien. Wir erkunden behutsame Wege, ihnen zu begegnen, sie spielerisch zu reizen und eine Verbindung zu ihrer Verletzlichkeit herzustellen. Gemeinsam bauen wir den emotional sicheren Raum auf, den sie brauchen, um empfänglich zu werden und klar mitzuteilen, was sie brauchen und wünschen.

Um diesen Raum zu ermöglichen, entwickeln wir eine besondere Qualität der Berührung – sanft, langsam und neugierig. Eine beobachtende, fragende Berührung, die nicht vorgibt, den „richtigen“ Weg zu kennen, sondern dem Moment lauscht. Wir nehmen uns Zeit, wahrzunehmen, welche Erwartungen auftauchen – sowohl beim Berühren als auch beim Berührtwerden der Genitalien. Zeit, die pure Intimität dieses Kontakts zu erleben und zu unterscheiden: Was sind erlernte Vorstellungen und innere Drehbücher – und was passiert tatsächlich, jetzt, hier, zwischen uns? Was liegt jenseits der performativen Ansprüche der normativen Sexualkultur?

Der Workshop beginnt mit einem somatischen Solo-Warm-up (ähnlich Feldenkrais), um in einen feinen Dialog mit dem eigenen Körper zu kommen – ganz ohne zwischenmenschliche Ebene. Danach gehen wir über in Partner:innenarbeit: zunächst mit Berührungen an anderen Körperstellen, dann an den Genitalien – immer mit Fokus auf Einvernehmlichkeit und Kommunikation. Alle Teilnehmenden sind ausdrücklich eingeladen, Nein zu sagen – oder erst zu spüren und dann Nein (oder Ja) zu sagen. Nacktheit ist optional. Widerstände, Scham und Schüchternheit sind willkommen und werden wertgeschätzt.

Im Laufe des Tages werden wir unsere Erfahrungen regelmäßig und strukturiert verbal reflektieren.